Flüchtlinge in der Kirchengemeinde Schöneberg

Flüchtlinge in der Kirchengemeinde SchönebergSeit einiger Zeit schon leben Flüchtlinge in unserer Kirchengemeinde. Aktuell sind nun 17 syrische Männer in unmittelbarer Nachbarschaft von Gemeindehaus, Pfarrbüro und Kirche eingezogen.

Diese Nachbarschaft bringt uns das sonst vermeintlich anonyme Weltgeschehen persönlich nahe.

Trotz der teilweise hohen Sprachbarriere kann man die einzelnen Schicksale durch den Krieg, die Flucht, die Sorge um die Zurückgelassenen und die ungewisse Zukunft wenigstens erahnen.

Die Männer sind ordentlich untergebracht, auch wenn es für jeden nachvollziehbar ist, dass es mit 17 Personen in einem Haus eng ist. Sie müssen sich selbst versorgen und haben sonst keine Beschäftigung, außer sich mit der langsam mahlenden Mühle ihres Asylverfahrens auseinander zu setzen. Dabei sind alle begierig, etwas zu tun. Wir haben uns in den Kopf gesetzt, den Männern soweit es uns möglich ist, zu helfen. Durch den Verein „Mach mit“ in Schürdt und einzelne Helfer in Schöneberg konnten wir alle mit Fahrräder ausstatten. So kritisch man das wegen des Unfallrisikos sehen kann, so überzeugend ist der Vorteil der gewonnen Mobilität! Der Bolzplatz in Niederölfen wird in der Zwischenzeit regelmäßig von den Syrern belebt. Dabei findet auch Austausch mit anderen Fußballbegeisterten statt.

Kreis, Volkshochschule, Kirchengemeinde und Erika Uber haben den Deutschunterricht vor Ort (Gemeindehaus) möglich gemacht. Darüber hinaus bekommen Einzelne „Förderuntericht“ von Privatpersonen. Nach unser ersten „Kennenlerneinladung“ in das Gemeindehaus, zu der auch viele Schöneberger gekommen waren, folgten noch etliche Veranstaltungen in der Gemeinde, an denen die syrischen Männer mit großem Interesse teilgenommen haben. Und diese Aufzählung von Aktivitäten ließe sich noch fortsetzen.

Aber, wie geht das weiter? Wege, den Flüchtlingen Arbeit zu ermöglichen werden gerade geprüft. Schon jetzt kann nachbarschaftliche Hilfe beidseitig sein! Gemeinsame sportliche und andere Freizeitgestaltung ist weiter zu pflegen und kann noch ausgebaut werden. Die Teilhabe am Leben in der Gemeinde soll weiter aktiv gestaltet werden. Wir können unsere Kompetenz zu Flüchtlingsfragen durch die Angebote des Kreises und anderer Organisationen ausbauen. Es gibt immer wieder spezielle Anfragen, Dinge werden gebraucht, Kontakte werden angefragt …… Und wir können auch davon ausgehen, dass das Leben mit Flüchtlingen nicht endet, wenn diese 17 irgendwo eine Zukunft gefunden haben (wie auch immer diese aussehen wird). Die Probleme in vielen Ländern scheinen unlösbar und wir bleiben in der Pflicht. Es braucht einen langen Atem und viele Helfer. Ich erfahre den Kontakt mit den Flüchtlingen als persönlichen Gewinn und nehme Schöneberg im „Spiegel dieser Fremden“ neu wahr.

Wenn wir Ihr Interesse an der Flüchtlingshilfe (wir suchen noch nach einem griffigen Namen) geweckt habe:

Kontakt : Kirchengemeinde Schöneberg.

Vorankündigung:

Für den 19.Juli ist ein syrisches Essen im Gemeindehaus geplant. Die Syrer werden kochen. Einladungen, die Form der Anmeldung und des Unkostenbeitrag folgen.
Verständlicherweise muss die Anzahl der möglichen Gäste beschränkt sein. Sollte die Nachfrage zu groß werden, hoffen wir auf eine spätere Wiederholung.“