Gastfreundschaft auf Arabisch

Syrische Flüchtlinge bewirten ihre Schöneberger Nachbarn

Die Tische im evangelischen Gemeindehaus Schöneberg bogen sich und die 40 Schöneberger, die zum Essen kamen, staunten nicht schlecht. Viele Teller mit ansprechend zurechtgemachten Speisen zeigten: In Syrien wie überall auf der Welt isst das Auge mit.

Die 17 jungen Männer aus Syrien, die seit etwa zwei Monaten in Schöneberg wohnen, hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um den Schönebergern die Tischkultur aus ihrem Heimatland zu präsentieren. Gemeinsam mit ihren Nachbarn wollten sie am 19.07.15 das Ende der vierwöchigen Fastenzeit Ramadan feiern.

Die vielen verschiedenen Gerichte schmeckten allen fabelhaft: Humus (eine Paste aus Kichererbsen mit Sesam), gegrillte Auberginen mit Tomaten und Paprika, Reis mit Mandeln und Rosinen, dazu Hähnchen; Rindergulasch in einer Joghurtsoße, und natürlich der berühmte Petersilien-Bulgur-Salat Taboulleh. Damit nicht genug, gab es zum Nachtisch Wassermelone, bei dem heißen Wetter eine willkommene Erfrischung. Und anschließend, nach syrischer Tradition, Tee mit Kuchen.

Alle Gäste fühlten sich sehr wohl, und das nicht nur der leckeren Speisen wegen. Nach dem Essen wurde ausgelassen zu arabischer Musik getanzt und gesungen. Die Lebensfreude der jungen Männer steckte die Gäste an.

Der Abend zeigte, wie willkommen sich die jungen Männer aus dem Kriegsgebiet im Westerwald fühlen und wie sehr alle, die da waren, die Gemeinschaft zu schätzen wissen.

Die Gegeneinladung wurde bereits ausgesprochen: Im Herbst wollen sich die Schöneberger mit einem „typisch deutschen“ Essen revanchieren.

Erika Uber